Die Brieftaube von LeGallineFelici, den glücklichen Hühnern - September

01/07/20

 
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Die Brieftaube von LeGallineFelici, 

den glücklichen Hühnern

(tendenziell) monatlicher Newsletter, der sich an unsere Freunde und Kunden richtet

Liebe Freundinnen & Freunde, ein herzliches Willkommen zurück!

Bevor wir in die neue Saison starten, sehen wir es als unsere Pflicht, Euch darüber zu informieren, wie die alte Saison nach den letzten Lieferungen zu Ende gegangen ist. Es sind einige heikle Themen aufgetaucht, die wir als Konsortium lang und ausführlich diskutiert haben und zu denen uns Euer Feedback interessiert, um unsere Idee von Gemeinschaft zu festigen, die wir mit Euch weiter aufbauen möchten. 

Das erste Thema steht in Zusammenhang mit dem Rücktritt eines Mitglieds des Konsortiums, Mario Calanna mit seinem Hof Torre Olmo.  Bei einem mit Mario abgestimmten Besuch von Beppe, unserem „Mann vom Land“, stellten wir schwerwiegende Abweichungen bei der Handhabung von wildwachsenden Pflanzen auf einem brachliegenden Stück Land fest, welches Teil von Marios Hof ist. 


Das Engagement des Konsortiums für die Förderung einer Landwirtschaft, die die Umwelt respektiert und sich um Land und Leute kümmert, ist ein kontinuierlicher und konstanter Prozess, der keine Kompromisse eingehen will und der die Grundlage der gemeinschaftlichen Garantie bildet, die wir seit Jahren verfolgen. Darüber hinaus besteht eines unserer Hauptziele darin, zu zeigen, dass eine nachhaltige Landwirtschaft, die vollständig in die Umwelt integriert ist und die Ressourcen für künftige Generationen schützt, nicht nur möglich, sondern auch notwendig ist.

Als Konsequenz des Vorgefallenen trat Mario Calanna noch am selben Tag des Treffens mit Beppe als Mitglied zurück. Dieser Rücktritt wurde auf der Assemblea (Versammlung aller Mitglieder des Konsortiums) nach vielen zwischenzeitlichen Diskussionen innerhalb des Konsortiums von den Mitgliedern und dem Verwaltungsrat akzeptiert.

Eine Momentaufnahme der Assemblea auf dem Hof Claudarella

Wir haben Mario jedoch vorgeschlagen, einen Weg der Annäherung an das Konsortium einzuschlagen und sich aktiver am Leben des Konsortiums zu beteiligen, weil wir glauben, dass "ausschließen" nicht im Sinne dessen ist, was wir bisher aufgebaut haben, und dass JEDER die Chance haben sollte, das Unrecht, welches er begangen hat, wieder gutzumachen. Obwohl er schon lange Mitglied ist, war Mario Calanna vom Leben des Konsortiums ziemlich weit entfernt. Es ist zum Teil auch unsere Verantwortung, dass es uns nicht gelungen ist, ihn stärker einzubeziehen und ihm den wesentlichen Unterschied zu vermitteln, der zwischen ökologischer Landwirtschaft, die nur auf die Anforderungen des Marktes reagiert, und unserer Philosophie der Landwirtschaft besteht.

Das zweite Thema: Der Hof Bio Smurra und das kalabresische Netzwerk „SempliceMentenoi“

Während der letzten Saison hat der Hof Bio Smurra Klementinen an das Konsortium geliefert, die von ihrem Hof aber auch von benachbarten Höfen stammten (es handelt sich um Betriebe, die nach biologischen Methoden arbeiten und für die Marina und Cristiana Smurra zu 100% garantieren). Ihr Ziel ist es, ein Netzwerk von Landwirten in Kalabrien aufzubauen, das der mafiösen Dynamik entgegenwirkt, die in der landwirtschaftlichen Welt Kalabriens sehr verwurzelt ist. Bei der Vertiefung des Themas in den letzten Monaten hatten wir die Gelegenheit, zu verstehen, dass dieses Problem in Kalabrien leider viel stärker verwurzelt und weiter verbreitet ist als in Sizilien.

Wir erzählen Euch dies, weil viele Klementinen, die Ihr letztes Jahr unter dem Label „Bio Smurra“ erhalten habt, nicht nur von deren Bäumen, sondern auch von anderen Betrieben stammten. Diese stellen wir Euch heute vor und entschuldigen uns für die von uns verschuldete Verzögerung.

In Sizilien sagt man: “ogni ‘mpidimentu è giuvamentu”, was man mit: „Jedes Hindernis, auf das man trifft, ist ein Anreiz zur Verbesserung“ übersetzen könnte. In beiden Fällen haben wir das Geschehene geschätzt und mit einer proaktiven Haltung und in der Absicht reagiert, uns zu verbessern und zu verhindern, dass bestimmte Dinge wieder geschehen.

Zunächst einmal haben wir uns die Situation in Kalabrien zu Herzen genommen und eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die Cristiana und Marina helfen soll, diese Höfe vom Anbau bis nach der Ernte zu unterstützen - und zwar nach den Prinzipien, die das Konsortium im Laufe der Jahre geprägt haben und die auch in Zukunft seine Qualität garantieren werden. Das Konsortium wird den Aufbau des Netzwerks finanziell unterstützen. Es wird in kleinen Schritten voranschreiten, aber schon ab dieser Saison erhaltet Ihr die Produkte sowohl von Bio Smurra als auch von diesen anderen kalabrischen Höfen, Partner des im Entstehen begriffenen „sempliceMentenoi“ Netzwerkes.

Um unsere Höfe bei der Wahl landwirtschaftlicher Praktiken zu unterstützen, die sich immer besser in die natürlichen Gegebenheiten einfügen und den Boden und die Umwelt regenerieren können, haben wir dieses Jahr mit Roberto Di Stefano einen jungen, qualifizierten Absolvent des Landwirtschaftsstudiums in die Belegschaft des Konsortiums aufgenommen. Seine Vision steht mit der unseren im Einklang und mit ihm werden wir die regenerativen landwirtschaftlichen Techniken in unseren Höfen stärken. Darüber hinaus werden seine Fähigkeiten uns helfen, den Anbau qualitativ und quantitativ zu verbessern und gleichzeitig die jeweiligen Ökosysteme der Höfe zu pflegen.

Es geht wieder los – nach einigen Pannen und Schwierigkeiten – aber mit der üblichen Lust und Energie. Wir bemühen uns weiterhin, Sizilien wieder zu diesem wunderbaren Garten zu machen, der es Jahrtausende lang war. Wir wollen, dass Sizilien wieder strahlt.

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Das neue kalabrische Netzwerk „sempliceMentenoi“


Dies sind die ersten 4 Höfe, aus denen sich das Netzwerk sempliceMentenoi zusammensetzt. BioSmurra, die Ihr bereits seit Jahren kennt, sowie 3 neue Höfe. Wir hoffen, dass dieses Netzwerk wachsen und andere kleine Höfe in Kalabrien mit einbeziehen kann…

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Die Ko-Produktionsprojekte wachsen, in jeglicher Art & Weise


Durch dieses Projekt ist das Interesse an den „neuen“ Kulturen gewachsen und Dank Mario Cutuli hat sich das Konsortium darum gekümmert, dass den Landwirten eine Weiterbildung zum Anbau der Avocados angeboten wird. Beim ersten Termin nahmen nicht nur Mitglieder, sondern auch Lieferanten, vielleicht zukünftige Mitglieder etc. teil. (Deutsche Untertitel können zugeschaltet werden, siehe YouTube unten rechts.)